
George Leitenberger:
A road-trip through Morocco
Label: Silberblick Musik Berlin
George Leitenberger: A road-trip through Morocco
Ein Mann, eine Gitarre und tausend Geschichten über die Sehnsucht nach dem Unterwegssein: George Leitenberger, der deutsche Singer-Songwriter mit Wohnsitz Genf, erzählt auf seinem neuen Album A road-trip through Morocco mit dunkler Raucherstimme Geschichten von einer Reise kreuz und quer durch Marokko und gibt sich einem Sound zwischen Country, Folk, Rock und dem guten, alten Blues hin.
Seit seinen ersten Gitarrenakkorden in einer Schüler-Coverband der 1970er-Jahre tummelt sich der in Schorndorf geborene Liedermacher im Musikbusiness. Neben der Musik war Leitenberger aber immer auch in anderen Disziplinen tätig, vor allem als Fotograf sowie als Schauspieler, Film- und Theaterkomponist. In den zwölf Titeln des Albums erzählt er auf Deutsch und Englisch und mit kneipenkratziger Leonard-Cohen-Stimme von einem Trip quer durch Marokko und integriert dabei O-Töne, die er von belebten Straßen, Gesängen von Muezzins oder einem Lagerfeuer in völliger Abgeschiedenheit im Atlasgebirge aufgenommen hat.
Ein Hauch von Sentimentalität schimmert zuweilen durch die Kargheit dieser Songs, wenn Melodien zusammen und wieder auseinander schwingen, sich überlagern, sich abgrenzen, sich verdichten zu einer ganz eigenen Geschichte, einem Rhythmus oder einem melancholisch-süßen Gefühl. Neben George Leitenberger an Gesang, E- und Akustikgitarren sowie einer in Marrakesch erstandenen Gimbri mit ihrem unverwechselbaren perkussiven Klang, der das ganze Album durchzieht, sind Andreas Albrecht an Klavier und Percussion, Roddy McKinnon an E- und Slide-Gitarre und Tobias Fleischer an E- und Kontrabass zu hören.
Der Spagat vom Düsteren hin zum Intensiven macht den Reiz dieses Albums aus. George Leitenberger und seine Mitmusiker kreieren mit ihrer Melange eine nicht alltägliche Musik, die die drei Welten Musik, Foto und Film aus dem ganz individuellen Blickwinkel eines europäischen Musikers zusammenbringt.

Danças Ocultas:
Inspirar
Vertrieb: Galileo MC
Danças Ocultas: Inspirar
Im Schlichten liegt bekanntlich oft der Quell der Schönheit. Das ist bei der portugiesischen Band Danças Ocultas nicht anders. Die Mischung aus Folklore, Klassik und Fado, die eigene, insgesamt etwas finster erscheinende Klangwelt, die Richtung Traditional tendiert und sogar im übertragenen Akkordeon-Sinne rockt, die Instrumentierung mit vier diatonischen Akkordeons – alles wirkt auf ihrem zehnten Album Inspirar („Einatmen“) anmutig und unprätentiös. Die Musik bezieht ihren besonderen Reiz aus dem scheinbar Unspektakulären. Sie ist tief in der Fado- und Morna-Tradition verwurzelt und zeigt eine ausgeprägte persönliche Handschrift.
Dass man mit dem Akkordeon großartige Musik machen kann, beweisen die vier Musiker Artur Fernandes, Filipe Cal, Filipe Ricardo und Francisco Miguel, die sich bereits 1989 zu der Band Danças Ocultas formiert haben. Sie kitzeln aus ihren Quetschkommoden zutiefst anrührende Melodien heraus und schaffen mit ihrem Spiel ein Wechselbad der Gefühlslagen, das von Leid und Wonne des alltäglichen Lebens über nachdenkliche Sehnsucht bis zu mehrdeutiger Larmoyanz reicht. Stücke wie Pulsar, Travessuras oder das melancholische, fast wie Filmmusik anmutende Afeicoes, drei von neun Stücken, sind diesem Ideal auf eindrucksvolle Weise nahe. Ihren – im Jazz würde man sagen – Drive erhalten die Lieder durch den tiefgründigen Klang der vier diatonischen Akkordeons, die in Portugal „Concertina“ genannt werden. Traditionsbezogen ist die Musik dieses Quartets, nicht aber traditionell. Zwar bilden viele Melodien aus der Überlieferung die Grundlage, aber es werden auch Stile aus anderen Kulturkreisen verwendet.
Über allem liegt eine einnehmende und entspannte Leichtigkeit, mit einer bis zur Perfektion geschliffenen Klangsprache. So „klassisch“ im Sinne einer Kunstmusik das Spiel auch anmuten mag, so sehr vermittelt sich die Musik von Danças Ocultas in einer faszinierenden Unmittelbarkeit.
DZ’OB: The Playground
Das elektroakustische Ensemble DZ’OB wurde 2014 in der ukrainischen Stadt Dnipro gegründet und hat nun sein viertes Konzeptalbum The Playground veröffentlicht, das musikalisch irgendwo zwischen Klassik, Jazz, Techno, Trap und Avantgarde angesiedelt ist. Der Titel ist eine Referenz an die mehr als zwei Millionen jungen Ukrainer und Ukrainerinnen, die aufgrund des russischen Angriffskriegs ohne ihre Väter aufwachsen müssen.
Jedes der sechs von Bandleader und Cellist Oleksii Badin und dem ehemaligen DZ’OB-Mitglied Maksym Andruh komponierten Stücke ist nach einem absurden Kinder-Abzählreim benannt, die von Kindern auf Spielplätzen in aller Welt gespielt werden. Die ausufernden Soundcollagen sind teilweise verstörend und signifikant zugleich, weil sie wie ein Organismus in unseren Ohren entstehen – weil sie wachsen, sich ausdehnen und zusammenziehen, weil sie immer wieder auslaufen, sich an die Ränder verirren, um dann aufs Neue Kontur zu gewinnen.
Besonders an diesem Quartett aus der Ukraine ist nicht nur die Musik selbst, sondern vor allem die Art, wie diese Musik erzeugt wird. Neben dem unverwechselbaren Klang eines Cellos des Bandleaders Oleksii Badin stehen mal die Oboe von Vasyl Starshino, dann wieder das Fagott von Oleksii Starshinov oder die Violine von Iryna Li im Mittelpunkt. Kraftvolle Tutti-Akkorde wechseln mit an Techno angelehnte Rhythmen, geradlinige Fagott- und Oboen-Soli gehen in ein Violinen-Triolen-Motiv über. Die vier Musiker*innen führen ohne jedes Getöse und mit handwerklicher Brillanz in ein dichtes Labyrinth von Klangflächen. Die Musik erinnert an sphärische Klangwelten, an eine meditative Mischung aus übereinander geschichteten Klangimpulsen, von tranceartigen Minimal-Music-Passagen bis zu raumfüllenden Grooves.
Derart avantgardistische Klangideen versprechen leider selten den Durchbruch im Musikgeschäft, was das ukrainische Quartett aber nicht davon abhält, an seinen Prinzipien festzuhalten.
Rodrigo Leão: O Rapaz da Montanha
Seinen Stil bezeichnet der portugiesische Musiker Rodrigo Leão nicht als Fado, sondern versteht ihn als Querschnitt durch unterschiedliche Musikkulturen. Auch bei seinem vielköpfigen Orchester mit sechs Haupt- und elf Gastmusikern geht es um eine Formation, die in keine Schublade zu passen scheint.
Rodrigo Leão hat sich als Musiker und Komponist über die Grenzen Portugals hinaus einen Namen gemacht. Zunächst in der Band Sétima Legião, anschließend als Teil des innovativen Projekts Madredeus. 32 Jahre nach seinem Debüt als Solomusiker bringt er nun mit O Rapaz da Montanha („Der Junge vom Berg“) ein Album heraus, das durch den Einsatz von Chören, verschiedenen Leadsängern und klassischen Instrumenten sowie einer ausgeprägten Perkussion an einige portugiesische Cantautoren aus den 1970er-Jahren erinnert. Dabei lässt Rodrigo Leão den Zuhörer in seine jahrzehntelange musikalische Erfahrung eintauchen, ohne dabei die portugiesische Musik und ihre Fado-Melancholie zu vergessen. In immer dichter werdenden Improvisationen verweben die 17 Musiker am Akkordeon, Cello, Bratsche, Geige, verschiedenen Gitarren, Kontrabass, Synthesizer, Tambura, Schlagzeug und Perkussion weltmusikalische Rhythmen zu einem lebendigen Klangteppich. Ein Großteil der Texte stammt von Ana Carolina Costa und handelt von unterdrückten Frauen mit dem Wunsch nach Befreiung und von Charakteren, die mit ihrer Sterblichkeit und Freiheit kämpfen.
Das Album des Musikers, Sängers und Komponisten ist eine entspannte Exkursion in die portugiesische Kultur und eine Einladung, in sich selbst einzutauchen und gleichzeitig sich seiner Umgebung und der schwierigen, aber wahren Realität bewusst zu werden. Die 16 Stücke auf O Rapaz da Montanha sind ein sachtes Ineinandergleiten von Melodie und Rhythmus, kein aufregendes Album mit Spitzen, sondern vielmehr eine Art Ritual und ein musikalischer Hoffnungsschimmer am Horizont.
World Music Charts Europe
World Music Charts Europe vom September 2025
Die World Music Charts Europe (WMCE) entstammen keinem kommerziellen Unternehmen und werden nicht aus Verkaufszahlen ermittelt, sondern von 44 Radiomoderator*innen aus 25 europäischen Staaten. Aus ihren Nominierungen werden die Charts erstellt. In Klammern: Platzierung des Vormonats.
1 TOUMARO prev month: 21
Hawa & Kasse Mady Diabaté • Mali • One World
2 FRAGILE prev month: —
Tania Saleh • Lebanon • Tantune
3 SUNWISE prev month: 1
Brighde Chaimbeul • UK (Scotland) • Glitterbeat
4 SVETU prev month: —
Neha! • Slovakia • Zvukopriestor
5 MEDITERRANIMA prev month: 4
Stefano Saletti • Italy • Materiali Sonori
6 YORUKLUK prev month: 3
Elena Baklava • North Macedonia • CPL-Music
7 XXX prev month: —
Söndörgö • Hungary • Ground Up
8 ŽEGA prev month: 20
Igor Božanić • Bosnia and Herzegovina • Pop Depresija
9 LIVE AT LEVON HELM STUDIOS prev month: 7
Mandé Sila • Mali/Senegal/Ivory Coast • Contre-Jour
10 RWANDA SINGS WITH STRINGS prev month: —
The Good Ones • Rwanda • Glitterbeat
11 AS AVENTURAS DO GUITARRINHO NO PAÍS DAS POSSIBILIDADES prev month: —
Estaca Zero • Portugal • self released
12 ILMATEADE prev month: 62
Duo Ruut • Estonia • Duo Ruut Music

Noga Ritter: Ima
Label und Vertrieb: Galileo MC
Noga Ritter: Ima
Noga Ritter, in Israel geboren und in England aufgewachsen, hatte schon immer das Weltenbürger-Feeling, das sich nun – da sie sich mit dem pulsierenden kreativen Zentrum der Londoner Musikszene identifiziert – durch ihre Musikerfreund*innen unterschiedlichster Herkunft musikalisch verstärkt und gefestigt hat.
Auf ihrem Debütalbum Ima, was auf Hebräisch Mutter bedeutet, hat die Sängerin und Songwriterin mit ihrer neunköpfigen Band ein reichhaltiges Geflecht globaler Grooves mit hebräischem Jazz verwebt. Das Album nimmt die Hörer*innen mit auf eine Reise aus vielen musikalischen Reizen: Die Musik enthält Elemente von Gnawa-Grooves, jüdischen Melodien, senegalesischen Sabar-Trommeln und israelischem Jazz und zeigt eine musikalische Vielfalt, die sich auch in der Auswahl ihrer Mitmusiker, darunter der Kora-Virtuose Seckou Keita, Byron Wallen und Tony Kofi, zeigt. Dazu singt die polyglotte Nomadin mit zerbrechlicher Stimme und auf Hebräisch und Englisch über den Verlust geliebter Menschen, über die Kreativität von Frauen oder auch über globale Gefühle und individuelle Erfahrungen. Eindimensionale Popmusik ist nicht ihr Ding. Lieber hält sie sich an ein barrierefreies Tingeln zwischen Musikkulturen, mit warmen, melodischen Eigenkompositionen, die mit Melodien aus aller Welt eine eigenwillige Mixtur schaffen.
Zuweilen hört sie sich an, als sei sie jahrzehntelang um den Globus gereist und hätte überall ein wenig für ihre Musik adaptiert.
Lässt man sich darauf ein, kann man eins werden mit dieser mal ruhigen, mal bläserstarken, aber immer intensiven Musik, dem sich zehrenden Sehnen hingeben, das in Stücken wie And the World stood still, To the Distance oder Saskia unnachahmlich Ausdruck findet.
Mara Aranda: Sefarad – In the heart of Greece
Sefarad – In the heart of Greece ist das dritte Album einer fünfteiligen Serie, mit der die spanische Musikerin Mara Aranda die sephardische Kultur sowohl auf iberischem Boden als auch in den verschiedenen Regionen der Diaspora wiederentdeckt hat. Ein erfolgreiches Projekt, denn die beiden vorangegangenen Alben wurden von der Transglobal World Music Chart als Bestes europäisches Album des Jahres ausgezeichnet.
Mara Aranda gilt nach mehr als 30 Jahren in der Branche als eine der größten Botschafterinnen der sephardischen und mittelalterlichen Kultur und erhielt im Laufe ihrer Karriere in diesem Fachgebiet zahlreiche Auszeichnungen, Ehrungen sowie nationale und internationale Anerkennung. Für ihre fünfteilige Albumreihe recherchierte und bereiste sie Thessaloniki (Griechenland), Istanbul (Türkei) und Jerusalem (Israel), um sich mit dem historischen und kulturellen Kontext der Musik auseinanderzusetzen. Die zehn traditionellen Folksongs auf dem Album sind den sephardischen Liedern Griechenlands gewidmet und präsentieren die Klänge mittelalterlicher Musikinstrumente aus dem gesamten Mittelmeerraum. Dazu interpretiert die spanische Sängerin türkische, griechische und okzitanische Lieder und vermittelt dabei eine starke mediterrane Identität. Zudem legt die Leiterin des Internationalen Zentrums für mittelalterliche Musik immer auch ein besonderes Augenmerk auf die Frauen in der Geschichte, die mit ihren Liedern die Traditionen von Generation zu Generation weitergaben. Diese Lieder sind es, welche die Vertriebenen stets begleitet haben und nun zu ihrem Ursprung auf die Iberische Halbinsel zurückkehren.
Musikalisch inspirierend sind vor allem Sängerin Mara Aranda und der als Spezialist für mittelalterliche Plektrum- und Radinstrumente bekannte Jota Martínez, die gemeinsam mit acht weiteren Musiker*innen die Strenge mit der Leichtigkeit und den Ernst mit der Unbeschwertheit kombinieren.

Damir Imamovic: The World and all that it holds
Label: Smithsonian Folkways
Vertrieb: Galileo MC
Damir Imamovic: The World and all that it holds
Damir Imamovic beschwört mit seinem neuen Album The World and all that it holds den Geist seiner Heimatstadt Sarajevo, indem er traditionelle musikalische Einflüsse aufgreift und gleichzeitig den Blick in die Zukunft seines Landes richtet.
Der bosnische Sänger, Songwriter und Gitarrist sieht sich als Bewahrer der Sevdah-Tradition, der traditionellen Volksmusik Bosniens, und er glaubt fest an die verbindende und befreiende Kraft seiner Lieder. Beiläufigkeit liegen ihm und seinen Mitmusikern nicht, eher wird ihre Musik von einer kostbaren Ruhe getragen. Vor allem Damir Imamovic selbst hat die seltene Gabe, seine Stimme und Musik gleichermaßen weich und mit Tiefgang klingen zu lassen. Das hört man nicht nur bei Balladen wie dem minimalistischen Tesko je ljubit tajno oder Osmane, sondern auch bei schnelleren Stücken wie Harmoniko, das vom Akkordeon begleitet wird.
Damir Imamovic wurde 1978 in eine bekannte Musikerfamilie in Sarajevo geboren und war seit seiner Kindheit von den Klängen und Worten der Sevdalinkas umgeben. Die Lieder der Sevdah („schwarze Galle“) haben ihre lyrischen Wurzeln in der südslawischen Volksdichtung, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht und von der romantischen Bewegung aufgegriffen wurde, als Bosnien und Herzegowina im 19. Jahrhundert Teil des Österreichisch-Ungarischen Reiches wurde. Im Mittelpunkt des neuen Albums steht eindeutig der Gesang von Damir Imamovic, der Geschichten von Liebe und Verlust, von Entbehrungen und Durchhaltevermögen erzählt und gleichzeitig östliche Einflüsse aus dem Osmanischen Reich mit traditionellen slawischen und europäischen Melodien vermischt.
Vielleicht braucht es für manche*n etwas Zeit, um sich einzuhören in diese Ballung aus östlicher Volksmusik, ungewohnter Subtilität und Melancholie. Aber es spricht für sich, dass Imamovic bei den Songlines Music Awards und in den Transglobal World Music Charts 2020 als Best of Europe ausgezeichnet wurde.
Maria João & André Mehmari: Algodao
Musik ist häufig eines der besten Mittel, Entfernungen zu überbrücken und enge Partnerschaften zu knüpfen. Ein klanglich schönes Beispiel dafür ist die Begegnung zwischen der portugiesischen Jazz-Vokalistin Maria João, die mit ihren kongenialen Partner André Mehmari am Piano auf ihrem neuen Album Algodao nicht unbedingt durch eingängige Melodielinien, sondern vielmehr mit ungeheurer Vielstimmigkeit und abwechslungsreichen Klangnuancierungen brilliert. Die Vokalistin, geboren in Portugals Hauptstadt Lissabon, besitzt nicht nur eine gewaltige Stimme, die von rauchigen bis zu schrillen Tönen mindestens vier Oktaven umfasst, auch ihr emotionaler Ausdruck ist bewundernswert. Sie singt die Vokalreihen oftmals ohne eigentlichen Wortsinn, mit schnalzender Zunge, lautmalerischen Klängen, mit einem ganzen Chor in ihrer Mundhöhle. Die raffinierten, mit Latin-, Jazz- und brasilianischen Elementen versehenen Klangarrangements sind eingebunden in harmonisch und rhythmisch süffige Arrangements. Auch Elemente des Fado, der traditionell portugiesischen Entsprechung zum Blues, finden sich in Joãos verquerem Gesang. Sie hat seit Beginn ihrer Karriere im Jahre 1982 mit Größen wie Aki Takase, Miroslav Vitous, David Friedman, Trilok Gurtu, Charlie Mariano oder der Tübinger Vokalistin Lauren Newton gearbeitet und dabei stetig das Niveau ihrer Kunst verbessert. Dazu kommt ein ausgeprägtes Rhythmusgefühl und ihre, eine gewisse Leichtigkeit ausstrahlende Persönlichkeit. Begleitet wird sie von dem brasilianischen Pianisten André Mehmari, der die Songs speziell für dieses Duoalbum komponiert hat. Als Sängerin beherrscht Maria João den Scatgesang ebenso wie den Jazz. Vor allem aber ist ihre Vorliebe zu lateinamerikanischen Rhythmen deutlich zu spüren. Die gesanglichen Extravaganzen und ihr besonderer Gesangsstil zwischen Scat und lateinamerikanischen Koloraturen machen dieses Album zu einem hörenswerten Tipp.