Shibas Kitchen

www.shibaskitchen.de
Instagram: shibaskitchen
Twitch: Shibakocht

Foto: Koray Design Photography
Ausgabe: Oktober 2024

Foodblog Shibas Kitchen

Die Gleichung unverwechselbaren Geschmacks

Die Stuttgarterin Shiba ist eine Vermittlerin zwischen verschiedenen kulinarischen Kulturräumen. Ihre Rezepte verbinden ihre eigenen pakistanischen Wurzeln mit Einflüssen der palästinensischen Küche, die sie durch die Familie ihres Mannes kennengelernt hat. In ihren Kochbüchern, ihren Livestreams und auf ihrem Blog inspiriert sie mit innovativen Rezepten.

Ein erfolgreich abgeschlossenes Mathematikstudium, eine sichere Anstellung in der IT, finanzielle Unabhängigkeit – trotzdem hat Shiba vor knapp zwei Jahren nochmal von vorne begonnen. Sie wollte ihr Hobby zum Beruf machen und ist heute Autorin zweier Kochbücher, Foodfotografin und -bloggerin. Die Entscheidung hat sie keinen Tag bereut.

Ihre Liebe zum Kochen beginnt aber schon wesentlich früher. Schon in Shibas Kindheit spielt Kulinarik eine große Rolle, da ihre Mutter viel kocht und vor allem pakistanische Gerichte aus ihrer Heimat zubereitet. Schon von Weitem freut sich Shiba, wenn sie von der Schule nach Hause kommt und ihr die Düfte aus der Küche ihres Elternhauses in die Nase strömen. Während ihres Studiums bereitet sie diese Gerichte immer wieder selbst zu und kehrt auf diese Weise immer wieder in ihr Zuhause zurück. Bald schon ist sie im gesamten Studentenwohnheim für ihre Kochkünste bekannt. Jedoch liegt ihre Priorität zu jener Zeit auf ihrem anspruchsvollen Mathematikstudium. Dass das Kochen für sie mehr als nur ein Hobby werden könnte – daran hat sie nie gedacht.

Während ihres späteren Berufsalltags in der Unternehmensberatung ist sie viel unterwegs, übernachtet oft in Hotels und vermisst ihre selbst zubereiteten Gerichte immer stärker. Umso mehr freut sie sich, als sie in ihrer ersten Elternzeit endlich wieder den Raum hat, sich ihrer Leidenschaft zu widmen. Stundenlang schwelgt sie in orientalischen Kochbüchern, stetig auf der Suche nach neuen Anregungen. Was ihr dabei allerdings immer fehlt, ist ein Buch, das sich explizit der pakistanischen Küche widmet, jener Küche, mit der sie selbst aufgewachsen ist.

„Wie einen Magneten hat es mich in die Küche gezogen“, beschreibt Shiba ihre erste Elternzeit. Stolz auf ihre Ergebnisse, teilt sie Fotos davon mit ihrer Familie und ihren Freund*innen. Diese raten ihr bald, einen Instagram-Account zu eröffnen, um ihre Rezepte zu teilen – Shibas Kitchen ist geboren. Das Interesse an ihren Posts ist groß, viele Interessierte wenden sich mit Fragen an sie. So richtet sie mithilfe ihres Mannes, der ebenso Mathematiker ist und programmieren kann, bald schon ihre erste Webseite ein. Angetrieben von ihrer Passion für gutes Essen, optimiert sie Rezepte und Bilder und bringt sich selbst alles bei, was es dazu braucht, Foodbloggerin zu sein.

Dabei kommt auch der Traum von ihrem eigenen Kochbuch wieder hoch. Unbedingt möchte sie die Rezepte ihrer Mutter schwarz auf weiß verewigen. In ihrer zweiten Elternzeit ist sie entschlossen, ihren Traum wahrzumachen. Stundenlang tüftelt sie an Rezepten und plant Layout und Druck, um ihr Buch bald fertig in den Händen halten zu können. Den Prozess begleitet sie dabei auf Social Media. Ihre Abonnent*innen sind begeistert von dieser Transparenz und danken sie Shiba mit zahlreichen Vorbestellungen. Shibas ganze Familie, auch ihr Sohn und ihre Tochter, unterstützen sie bei der Planung und dem Versand ihres Werkes. Auch um mehr Zeit für ihre Familie zu haben, wagt Shiba den Sprung in die Selbstständigkeit. Im Christian Verlag erscheint wenig später bereits ihr zweites Kochbuch.

„Verschiedene Küchen und Kulturen zu mixen, ist ihr ein großes Anliegen“

In ihren Gerichten möchte Shiba ihre pakistanischen Wurzeln, den palästinensischen Einfluss durch ihren Mann sowie die westliche Küche miteinander verbinden. Immer wieder bezieht sie auch saisonale Trends ein. So hat sie in der Bärlauchsaison etwa „Bärlauchnaan“ kreiert. Verschiedene Küchen und Kulturen zu mixen, ist ihr ein großes Anliegen, trotzdem hält sie die Gerichte bewusst unkompliziert.

Von ihren Follower*innen bekommt Shiba immer wieder Rückmeldungen voll Begeisterung und Dankbarkeit. Viele von ihnen haben selbst Berührungspunkte mit der pakistanisch-indischen oder auch der arabischen Küche, andere sind einfach an der Weltküche interessiert und offen für Neues. „Mit gutem Essen kann man anderen eine Freude machen. Menschen kommen zusammen. Wenn man für jemanden in der Küche gestanden hat, dann steckt da Liebe drin“, sagt Shiba. Menschen zusammenzubringen und ihnen mit kreativen Rezepten etwas mitzugeben, ist ihr das Wichtigste bei ihrer Arbeit.

Jeden Mittwoch um 12 Uhr kann man Shiba in Kooperation mit dem SWR live auf Twitch beim Kochen zusehen. Das Live-Kochen möchte sie in Zukunft noch weiter ausbauen und auch das Thema vegane Ernährung in der orientalischen Küche will sie stärker in den Blick nehmen.