
Saigon 75
Königstr. 22, S-Mitte
Tel. 0711 50 49 00 71
www.saigon75.de
Öffnungszeiten:
Mo–Do und So 11.00–21.30 Uhr
Fr und Sa 11.00–22.00 Uhr
Vorspeisen 5,00–7,00 Euro
Salate 7,00–12,00 €
Hauptgerichte 18,00–20,00 €
Suppen 18,00 €
Bán Mì 9,00–10,00 €
Dessert 6,00 €
Authentische Spezialitäten aus Vietnam im Saigon 75
Das Geheimnis der fliegenden Nudeln
„Angefangen hat es damit, dass ich gerne ein kleines Café eröffnen wollte“, erinnert sich die Gastronomin Jenny Linh Do. Aus diesem Wunsch wurden innerhalb weniger Jahre vier Restaurants und ein Bubble Teahouse. Auf die Eröffnung des Saigon 75 mussten sie und ihr Mann Huong Tien Do sehr lange warten. „Wir hatten die Toilette für Menschen mit Behinderung fünf Meter weiter rechts eingebaut als im Bauantrag angegeben. Bei der Abnahme erfuhren wir, dass wir dafür einen neuen Antrag stellen mussten. Das Restaurant war mit allen Einrichtungen fertig, aber wir mussten fast drei Jahren warten, bis wir im August 2024 endlich eröffnen durften.“
Huong Tien Do, geboren 1975 in Saigon, und seine Frau haben eine tiefe Verbundenheit mit dieser Stadt und den dort verwurzelten Traditionen. „Im Saigon 75 möchten wir die Gäste auf eine kulinarische Reise in die pulsierende Stadt Saigon, die heutige Ho-Chi-Minh-Stadt, einladen. Saigon war das kulturelle und wirtschaftliche Herz Vietnams, bekannt für ihre reiche Geschichte, lebendigen Straßenmärkte und traditionellen Tempel. Es ist eine Stadt, die für ihre freundlichen Menschen und ihre Leidenschaft für gutes Essen berühmt ist.“
Der sogenannte „Signature dish“ im Saigon 75, also das Gericht, für das das Restaurant bekannt ist, sind die Flying Noodles. Huong Tien Do hat diese ungewöhnliche Präsentation eines Nudelgerichts in Vietnam gesehen und ließ das Gestell, das die Nudeln fliegen lässt, von einem Freund nachbauen. Es sieht nicht nur spektakulär aus, sondern sollte auf jeden Fall probiert werden.
Eine weitere Spezialität ist das Bánh Mì Baguette. Ein Bäcker aus der Region backt nach dem Rezept der Mutter des Gastronomen speziell für die Restaurants das knusprige Sandwich. Das lange Brot kam mit den Franzosen nach Vietnam. Sie führten es in den 1860er Jahren zu Beginn ihres Imperialismus in Vietnam ein. Huong Tien Dos Mutter ist 80 Jahre alt, wacht aber über die Rezepturen der Speisen und schaut in allen Restaurants der Familie immer wieder nach dem Rechten. Das Saigon 75 und die anderen Restaurants mit dem Namen MinMin sind ein Stück Heimat für sie.
Die Köche stammen alle aus Vietnam und sollen so kochen, wie sie das für Streetfood in ihrer Heimat gemacht haben. Dort werden die Speisen nicht sehr scharf zubereitet, deshalb ist das auch für den deutschen Gaumen sehr schmackhaft. Natürlich gibt es die Gerichte auch in einer vegetarischen Variante, besonders die Sommerrollen mit eingelegtem und gebratenem Tofu sind aber auch für Fleischesser ein Genuss.
Die Familie von Huong Tien Do kam nach dem Vietnamkrieg als „Boatpeople“ nach Deutschland. Huong ging hier zur Schule, besuchte später ein Gymnasium in Bayern, studierte und arbeitete 22 Jahre bei Bosch, bis seine Frau den Wunsch nach einem Café hatte. Zuerst führte sie in der früheren Bahnhofshalle einen Stand mit Nudelsuppen, dann kam ein Obststand dazu und noch ein weiterer Imbisstand im Bahnhof. Nachdem die Halle geräumt werden musste, eröffneten beide das erste MinMin Restaurant mit Poke Bowls. In allen Restaurants können die Speisen auch abgeholt oder bestellt werden. Auch einen Mittagstisch mit drei täglich wechselnden Gerichten gibt es.
Im Saigon 75 heißt es jetzt wieder warten, warten auf die Erlaubnis für die Außengastronomie, die seit über einem halben Jahr auf sich warten lässt.