Canberk Köktürk: Fascholand

Ullstein Verlag, 2025.
320 Seiten.

Ausgabe: Oktober 2025

Canberk Köktürk: Fascholand

Canberk Köktürk nimmt uns in Fascholand mit auf eine schonungslose Spurensuche durch ein Land, das vorgibt, offen und tolerant zu sein – und doch immer mehr Menschen mit Migrationsgeschichte ausgrenzt. Er hat in seinem Buch eine Ermittlungsakte über Deutschland angelegt und teilt seine alltäglichen, unbequemen Erfahrungen als „Ermittler“ mit immer wieder beißendem Humor.

Gerade in einer Zeit, in der rechtspopulistische Tendenzen zunehmen und viele nichtdeutsche Menschen sich wieder fragen, ob sie hier erwünscht sind, trifft Köktürks Analyse einen Nerv. Seine Beobachtungen sind persönlich, politisch – und unbequem.

Ab wann ist Faschismus eigentlich Faschismus? Diese Frage klärt sich bald, und was bleibt, ist „Fascholand“. Das „Fascholand“ muss von Faschismus noch nicht vereinnahmt sein, enthält in seinen Strukturen allerdings vielerlei Ausgrenzungsmechanismen. Schnell zeigt sich: Nicht der Faschismus ist die Bedrohung, es sind vielmehr diejenigen, die die Demokratie aushöhlen und ihr die Liberalität entziehen. Bis zum Faschismus dauert es, jetzt gilt es, jene zu stoppen, die die Demokratie mit ihren eigenen Mitteln auf den Weg dorthin bringen wollen.

Fascholand ist ein mutiges, unbequemes Buch, das den Diskurs um Zugehörigkeit und Gerechtigkeit bereichert. Man möchte es allen vor’s Gesicht halten und rufen: Seht ihr, jetzt lass uns endlich etwas dagegen tun!