EU Reflect e. V.
EU Reflect e. V.
Rumänische Kultur für alle
„Der Verein EU Reflect möchte einen Dialog zwischen Menschen und Kulturen schaffen. Er spiegelt die Arbeit, die Bestrebungen, das Wissen, die Liebe zur Schönheit in Toleranz und Akzeptanz in einem Europa wider, dessen Kinder wir alle sind“ berichtet Matieș. Der Name des Vereins ist bewusst gewählt und bezieht sich nicht auf eine einzelne Gruppe: in dem Verein sind alle jedwelcher Herkunft willkommen.
2025 wird dann offiziell das 10-jährige Bestehen des Vereins gefeiert. Die Aktivitäten zum Jubiläumsjahr sind übers ganze Jahr verteilt. Das Repertoire reicht von hochwertigen Kulturveranstaltungen wie etwa einer Veranstaltung anlässlich des 70. Todestages von George Enescu, dem berühmten rumänischen Komponisten und Violinisten, Buchvorstellungen, Ausstellungen, Filmvorführungen über Fotoworkshops für Kinder und Jugendliche bis hin zu Feiern und Festen zum Beispiel anlässlich des internationalen Tags des Kindes am 1. Juni.
Doch fürs Erste ein Rückblick auf diesen kleinen, feinen Verein: „Eines unserer Ziele war immer, mit unseren Kulturveranstaltungen Personen zu erreichen, die nicht rumänisch ist“, erklärt Matieș. Dem Verein liegt sehr viel am Austausch mit verschiedenen Menschen – seien sie in anderen Vereinen aktiv oder auch nicht. So kennt die kulturelle Bandbreite der Veranstaltungen sowohl für Kinder als auch für Erwachsene keine Grenzen, es gibt Filme – wie 2017 den Film Freiheit in Kinderschuhen innerhalb der Veranstaltung In welchem Europa wollen wir leben? –, Konzerte, Buchvorstellungen, Feiern.
„Wir sind offen, wir wollen uns vernetzen und von anderen lernen!“
Zweimal fanden die Rumänischen Kulturtage mit umfassendem Programm statt und im Juni 2024 wurde beispielsweise die rumänische Trachtenbluse gefeiert, deren Bedeutung auch die UNSECO bereits erkannt hat und die daher auf der repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit zu finden ist. Bei der Veranstaltung zu Ehren der rumänischen Trachtenbluse namens „ie“ waren sogar Tanz- und Musiktruppen aus Mannheim, Bruchsal und Frankfurt eingeladen. Die Moderator*innen haben zweisprachig (rumänisch und deutsch) durch das üppige Programm geführt: Es gab traditionelle Tänze und Gesänge, einen Schnitzereikurs für Kinder, eine Ausstellung und den Verkauf von handgestickten rumänischen Trachtenblusen sowie viel Platz fürs Netzwerken und ins Gespräch kommen.
„Wir sind offen, wir wollen uns vernetzen und von anderen lernen!“, erklärt Matieș. So war der Verein auch am 12. Oktober bei der Landeskonferenz des Landesverbands (post-)migrantischer Organisation vertreten. Gemeinsam mit den anderen Teilnehmenden wurde hierbei über das Thema Migrantenorganisationen als Zukunftsakteure gesprochen.
Der Verein steht jedem neuen Mitglied offen, egal welchen Background er oder sie mitbringt. Denn Rumän*innen zeichnen sich durch Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit aus. „Wir helfen uns im Verein gegenseitig, man findet immer bei uns eine offene Tür und ein offenes Ohr“ erzählt Matieș. Traditionell zu Weihnachten treffen sich die Vereinsmitglieder, um gemeinsam „colinde“ (traditionelle rumänische Weihnachtslieder) zu singen, diese werden live über das Freie Radio Stuttgart gesendet. In Rumänien ist das Singen der „colinde“ von Tür zu Tür ein uralter Brauch, beliebt bei Jung und Alt. Einige Lieder wünschen Wohlstand und Gesundheit, manche suchen Versöhnung mit den Seelen der Toten. Viele Weihnachtslieder haben vorchristliche Wurzeln, aber es gibt natürlich auch religiös geprägte „colinde“. „Dieser Brauch ist ein schöner Brauch und bringt uns nochmals am Ende des Jahres alle zusammen“ so Matieș.