Jami

Schulstr. 7, S-Mitte

Instagram

Öffnungszeiten
Mo–Sa 10.00–8.00 Uhr

Pasteis de Nata 2,90 €
Süße Pastries 3,00–3,50 €
Herzhafte Snacks 3,00–4,10 €
Brioche-Croissant mit Füllung 5,10–6,50 €
Kaffee 2,30–4,20

Miguel Pinto und Janine Triscari hinter ihrer Ladentheke im Jami.
Foto: Gabriele Danco
Ausgabe: Oktober 2025

Patisserie Jami in der Stuttgarter Schulstraße

Einhundert Prozent Portugal

Wer schon einmal in Portugal war, kennt sie und liebt sie: Pasteis de Nata. Die köstlichen Puddingtörtchen gibt es jetzt auch in Stuttgart in der Patisserie Jami – und noch viel mehr süße oder deftige Portugal-Leckerbissen.

Wie kann es sein, dass eine neue, kleine Bäckerei in der Stuttgarter Innenstadt innerhalb kürzester Zeit zum Geheimtipp für Portugalfans und Schleckermäuler aller Nationalitäten wurde? Diese Frage will ich mit Janine Triscari und Miguel Pinto klären, den beiden kreativen Köpfen hinter dem neuen Konzept.

„Für uns ist Jami mehr als nur eine Bäckerei. Es ist ein Stück Heimat, eine Geschichte, die vor über 70 Jahren begann. Ein besonderes Rezept, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde – und jetzt hier in Stuttgart ankommt.“ Miguel brennt für sein Jami, das spüre ich in jedem Satz, doch was machen er und seine Freundin anders als andere Gastronomen in Stuttgart?

Neben den knusprigen Blätterteig-Lieblingen stehen noch viel mehr süße und salzige Leckereien auf der Speisekarte. Zum Beispiel Bolas de Berlim, die portugiesischen Berliner, die jüdische Geflüchtete während des zweiten Weltkriegs mit nach Portugal gebracht haben sollen. Statt der Fruchtfüllung gibt es sie in der Schulstraße mit einem süßen Kern aus Vanillecreme.

Etwas ganz Besonderes – und wirklich nur hier – gibt es im Jami: Brioche-Croissants in einer veganen Variante. „Wir haben das Rezept ohne Eier, Milch, Sahne selbst entwickelt, auch die spezielle Margarine ist ein neues Produkt. Das ist eine echte Sensation, auf das Rezept haben wir ein Patent.“ Diese Neuheiten gibt es immer warm mit verschiedenen Füllungen, nach Wunsch süß oder herzhaft.

Aber jetzt zurück zur Geschichte von Janine und Manuel. Beide haben portugiesische Wurzeln und stammen aus Familien, die schon seit Generationen dem Bäckerhandwerk verbunden sind. Doch bevor sie auf den Gedanken mit der Patisserie gekommen sind, haben sie das Zeitlos eröffnet, ein Studio für Tattoo, Frisur und Kosmetik an einem Ort. In der Corona-Zeit war das geschlossen, sie fuhren für ein paar Monate heim zu Miguels Großmutter. „Sie ließ nicht mehr locker, verfestigte in uns den Wunsch, eine portugiesische Bäckerei in Stuttgart zu eröffnen.“

Mir stellte sich die Frage, ob Miguel oder Janine jetzt auch noch eine Bäckerlehre gemacht haben. Die überraschende Antwort: „Wir können nicht tätowieren, nicht frisieren, sind keine Kosmetiker und können auf gar keinen Fall backen. Aber wir können Prozesse optimieren, Marketing, Networking und Social Media. Allein unser erstes Video aus dem Jami hatte über 500 Tausend Views. Jeden Tag fragen Influencer an, ob sie über uns berichten können.“

Aber wer bäckt denn dann die süßen Köstlichkeiten? Alle Produkte kommen schockgefroren mit einem Kühl-LKW direkt aus Portugal, also 100% Portugal, Rohstoffe von dort, Rezept original und gebacken mit 100% portugiesischem Gefühl in einer Bäckerei in Ponte de Lima – und die Großmutter prüft regelmäßig das Einhalten der Rezeptur. Im Jami übernimmt ein portugiesischer Bäcker das Qualitätsmanagement.

Die Pläne für die Zukunft stehen auch schon fest: „Noch in diesem Jahr eröffnen wir in Partnerschaft mit einem portugiesischen Influencer und Reality Star ein Jami in Köln. 2026 kommen im Franchise-Modell Läden in Paris und Amsterdam dazu. „Und irgendwann gehen wir zurück nach Portugal, eröffnen in einem Naturschutzgebiet nahe Lissabon ein Surfer-Paradies mit Appartements aus Schiffscontainern. Die Pläne gibt es schon.“