Salon D'langhmia

Xtreme Xtensions
Afro-Caribic-European Hairstyles
Bebelstr. 27, S-West
Mobil: 0174 812 30 71

 

 

Patience Langhmi (links), 1980 in Kamerun geboren, ist britische Staatsbürgerin. Nach einer drei-jährigen Ausbildung in Glasgow (UK) hat sie ein weiteres Jahr in London im Friseurhandwerk absolviert. Sie ist Mitglied der Handwerkskammer Stuttgart.
Foto: Heiko Rau
Ausgabe: Juni 2025

Patience Langhmi und ihr Salon D'langhmia

Mit Liebe und Geduld

Frisuren und Farben gehören für Patience Langhmi zum Leben wie die Luft zum Atmen. Eine Reise über mehrere Kontinente führte die gebürtige Kamerunerin über England nach Stuttgart.

Wer den Salon von Patience Langhmi in der Bebelstraße betritt, wird von der Inhaberin mit einem strahlenden Lächeln begrüßt. An den Wänden hängen Haare in allen Formen und Farben. Regenbogentöne reihen sich neben „Arielle die Meerjungfrau“-Rot und speziellem Haar für Braids oder Dreads. Es riecht nach Räuchermischungen.

Für ihr Marketing und Finance-Studium ist Patience von Kamerun nach Großbritannien gezogen. Anschließend arbeitete sie als Krankenschwester in Glasgow. „Ich wollte Menschen helfen“. Schnell musste die Kamerunerin feststellen: Schichtarbeit mit drei heranwachsenden Kindern ist nicht das Richtige. Die Nachtschichten waren aufreibend und vom Stil her habe sie da auch nicht richtig reingepasst. „Ich liebe eben Farben und alles Bunte.“

„Ich habe mich an meine Schulzeit erinnert. Wie wir uns früher vor der Schule gegenseitig die Haare geflochten hatten. Ich dachte: Das will ich machen und kann das sicher perfekt …“ Patience zieht von Glasgow nach London, um eine einjährige Weiterbildung zu machen. Ihre Vorstellung? „Egal ob afroamerikanisches oder europäisches Haar: sich für alle Haartypen zu qualifizieren. Ich lernte dabei so viel mehr, als ich jemals für möglich gehalten hätte.“ In England war die Konkurrenz groß: „Es musste immer schneller, höher und weiter gehen.“ Für Patience eine wichtige Lektion: „Ich bin froh, dass ich dort gelernt habe.“

Ein Salon: Verschiedenste Kundinnen, Haartypen und Sprachen

Die dreifache Mutter zieht von England nach Stuttgart. Für die Liebe. „Vielleicht Schicksal. Die Liebe ist fort, ich blieb.“ Als Patience in Deutschland ihren Salon eröffnen will, steht sie vor einer weiteren großen Herausforderung. „Ich konnte kein gutes Deutsch und die Ämter wollten mein Zertifikat aus England nicht anerkennen. Doch ich hatte Glück und Menschen an meiner Seite, die mir halfen und an mich glaubten. Dafür bin ich dankbar. Und für meine Kundinnen und Kunden, die mir jeden Tag ermöglichen, den Job, auszuüben, den ich liebe.“

In Stuttgart arbeitet Patience inzwischen mit den unterschiedlichsten Menschen und ihren verschiedenen Haartypen. Dabei spricht sie je nach Bedarf Afrikaans, Französisch, Englisch „und etwas Deutsch“.  Um ein Gespür für die Vorstellung der Kundinnen zu bekommen, lässt sie sich oftmals Bilder aus dem Internet zeigen. Wichtig sei es, ein Gespür für die Kopfform zu haben. „Bei einem runden Kopf würde ich davon abraten, kurzes voluminöses Haar zu tragen.“

Afroamerikanisches Haar trockne schnell aus und ist schwer zu bändigen. Viele Afrikanerinnen nutzten daher Chemie, um das Haar überhaupt erst kämmbar zu machen. Eine andere Möglichkeit sei es, das Haar zu flechten und Extensions einzuarbeiten. „Europäisches Haar hingegen ist in der Regel dünner, es kann leichter mit Extensions und Haarverdichtungen gearbeitet werden.“ Bei afrikanischem Haar dauere eine Haarverlängerung etwa drei bis dreieinhalb Stunden. Wohingegen es bei europäischen Haaren – je nach Dichte  – meist etwas schneller ginge.

„Wir Friseure haben viele Geheimnisse, die uns unsere Kundinnen verraten“, schmunzelt Patience und versichert: „Die behalte ich stets für mich.“ Der Job ist manchmal schon eine Herausforderung. Man braucht vor allem Eines: Geduld. Das passe im Übrigen hervorragend zu ihrem Namen: Patience. „Das englische Wort für Geduld.“