Adelitas Tapatías & Charros

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Foto: Verein
Ausgabe: Juli - August - September 2023

20 Jahre Adelitas Tapatías & Charros

Starke Frauen zum Vorbild

Die mexikanische Tanzgruppe Adelitas Tapatías & Charros feiert ihr 20-jähriges Jubiläum: 2003 in Stuttgart gegründet, präsentiert die Gruppe um Leiterin und Gründerin Ada Edlich mit traditionellen Tänzen und Trachten verschiedene Regionen Mexikos – längst nicht mehr nur auf Stuttgarter Bühnen.

Als Ada Edlich 2003 nach Stuttgart kam, gab es in der Stadt einen mexikanischen Verein, aber keine Tanzgruppe. Das wollte die gebürtige Mexikanerin, die damals seit rund drei Jahren in Deutschland lebte und in Berlin in einer mexikanischen Tanzgruppe aktiv war, ändern: „Das Tanzen und die Treffen halfen gegen Heimweh. Das wollte ich auch in Stuttgart“, erzählt sie. Mit zehn Trachten im Gepäck, abgekauft von ihrer Tanzlehrerin in Berlin, ging sie zu einem Vereinstreffen und überzeugte fünf Frauen, für eine anstehende Feier einen Tanz zu üben. 15 Tage später, am mexikanischen Unabhängigkeitstag, hatten sie ihren ersten Auftritt – die Adelitas Tapatías waren gegründet.

Heute tanzt die Gruppe deutschlandweit auf Veranstaltungen, inzwischen mit 17 aktiven Mitgliedern. Gemeinsam möchten sie Mexikos Kultur und Traditionen weiterleben und in Deutschland vielfältig präsentieren. Von den insgesamt 32 Bundesstaaten Mexikos hat die Gruppe traditionelle Tänze aus mehr als 15 Regionen im Repertoire und präsentiert jede Region zusammen mit deren Trachten und Musik. „Von der Choreografie über Schminke und Schmuck bis Masken fertigen wir fast alles selbst an. Die Trachten sind in Mexiko oder mit Stoffen von dort gefertigt. Authentizität ist uns sehr wichtig“, erzählt Edlich. Die meisten Mitglieder der Adelitas Tapatías & Charros sind in Mexiko geboren und aufgewachsen. Aber auch Menschen nicht mexikanischer Herkunft sind willkommen: „Mitmachen dürfen alle, die in Mexiko gelebt und einen Bezug dazu haben, die das Land von Herzen lieben und verstehen“, erklärt Edlich.

Zwei- bis viermal im Monat trifft sich die Gruppe zum gemeinsamen Training, bei dem auch die Kindertanzgruppe mitmacht. Zusammen werden sie von der stellvertretenden Leiterin Atenea Hernández – die professionellen Tanz studiert hat – angeleitet.

„Wir merken, wie sehr die Menschen in Deutschland unsere Kultur lieben und sind dankbar, unser Land repräsentieren zu können“

Mit dabei sind Yazmin Martinez und ihre Tochter. Vor fünf Jahren kamen sie mit ihrer Familie aus dem mexikanischen Bundesstaat México nach Deutschland, seit über einem Jahr tanzen sie in der Gruppe. „Das Tanzen ist für uns wie Medizin und schiebt das Heimweh beiseite“, sagt Martinez. „Gleichzeitig macht uns das Gefühl auf der Bühne stolz, es ist alles, was wir brauchen. Wir merken, wie sehr die Menschen in Deutschland unsere Kultur lieben und sind dankbar, unser Land repräsentieren zu können“, ergänzt Edlich.

Ihr Jubiläum feiert die Gruppe nicht mit einer großen Party, sondern mit einer Vielzahl von Auftritten. Auch beim Sommerfestival der Kulturen treten sie am Festivalsonntag beim Bühnenprogramm der Vereine auf. Bisher waren sie jedes Jahr beim Festival dabei, jedes Mal mit einem neuen Programm. Dieses Jahr darf sich das Publikum auf ein Überraschungsprogramm mit Tänzen aus Jalisco, Mexikos bekanntester Region, freuen.

Zum Abschluss bleibt nur noch zu klären, was der Gruppenname bedeutet. Edlich erzählt, dass er eine spontane Eingebung war. Adelitas waren die Frauen, die in der mexikanischen Revolution mit den Männern marschierten und kämpften und Tapatías bezeichnet Frauen aus dem Staat Guadalajara, aus dem auch Edlich stammt. „Uns zeichnet aus, dass wir sehr starke Frauen sind, wie die Adelitas“, sagt Edlich und lacht. Aber nicht nur Frauen, sondern auch zwei Männer sind heute Teil der Gruppe und haben ihr den Namenszusatz „und Charros“ eingebracht. Charros sind die Vaqueros, die Rinderhirten Mexikos, die mit ihrer traditionellen Tracht nicht nur in Mexiko bekannt sind.