Jahresbilanz eines weltoffenen Filmlands

Sie kommen direkt von der Verleihung des Alternativen Nobelpreises in Stockholm zur 31. Filmschau Baden-Württemberg in Stuttgart: drei mit dem „Right Livelihood Award“ ausgezeichneten Protagonist*innen des Dokumentarfilms „Yumi – The Whole World“. Die verfilmte Erfolgsgeschichte der engagierten Jurastudierenden Solomon, Vishal und Romabeth – Klimakämpfer*innen im Südpazifik –ist ein Highlight der Landesfilmschau, die vom 3. bis 7. Dezember 2025 in den Stuttgarter Innenstadtkinos gut 100 aktuelle Filmproduktionen made in „the Filmländ“ präsentiert.

Regisseur Felix Golenko, Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, lädt im Rahmen der Filmschau-Premiere seines MFG-geförderten Films (SWR junger Dokumentarfilm) am Freitag, 5. Dezember 2025, 20 Uhr, im Cinema zu einem Question and Answer mit mindestens eine*r Protagonist*in.

„Gemeinschaftliches Handeln ist die stärkste Antwort der Menschheit auf Gewalt, Polarisierung und Klimakatastrophen“, sagt Stiftungsdirektor Ole von Uexküll. Die Pacific Islands Students Fighting Climate Change (PISFCC) und der Jurist Julian Aguon aus Guam wurden gemeinsam dafür geehrt, dass sie vor dem Internationalen Gerichtshof Den Haag (IGH) die Klimakrise vor Gericht brachten, um Staaten zu verpflichten, Klimaschutz und Menschenrechte stärker zu schützen. PISFCC, von 27 Jurastudenten im Jahr 2019 an der University of the South Pacific in Vanuatu gegründet, setzte sich gegen die Folgen des Klimawandels im Pazifik ein. Nach sechs Jahren Kampagne endete der Einsatz 2025 mit einem wegweisenden Gutachten des IGH: Staaten haben eine verbindliche Pflicht, Klimaschäden zu verhindern, Menschenrechte zu schützen, Wiedergutmachung zu leisten und heutige sowie künftige Generationen zu schützen. Das Urteil markiert einen historischen Wendepunkt im Völkerrecht.

Das Publikum darf sich ebenso auf die Premiere einer neuen Folge der SWR-Doku-Serie Dance Around The World freuen, in der Stuttgarts Publikumsliebling Eric Gauthier die Tanzwelt Brasiliens besucht (4. Dezember, 20 Uhr, Cinema).

Auch Stefan Paul, der mit dem diesjährigen Baden-Württembergischen Ehrenfilmpreis ausgezeichnet wird, verdankt die Filmszene im Südwesten Weltoffenheit. Der Tübinger Kinobetreiber, Verleiher (Arsenal) und Regisseur ist der Pionier der Programmkinos in Baden-Württemberg. Als Verleiher ebnete er internationalen Arthousefilmen den Weg zum Kinopublikum im Südwesten. Als Regisseur drehte Paul Musikfilme wie Reggae Sunsplash mit Bob Marley oder Mercedes Sosa – Sera posible el Sur. Der renommierte Stuttgarter Dokumentarfilmer Goggo Gensch würdigt Pauls Schaffen in seinem neuen Dokumentarfilm Kinoleben, der die 31. Filmschau Baden-Württemberg am 3. Dezember, 20 Uhr, Gloria 2, eröffnen wird.