Ambulanter Pflegedienst Luxus Care

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Ausgabe: April 2025

Ambulanter Pflegedienst Luxus Care

Mit dem ganzen Herzen dabei

Eine Arbeit mit und für Menschen – die vier Schwestern Rusudan, Tina, Mari und Tekla gründeten im Frühjahr 2024 im Stuttgarter Osten ihren ambulanten Pflegedienst Luxus Care. Die Pflegephilosophie der gebürtigen Georgierinnen ist ein wahres Erfolgsrezept.

„Pflegearbeit umfasst nicht nur körperliches Versorgen. Es geht auch um die Seele“,– das ist Rusudan, Tina, Mari und Tekla bei ihrer Arbeit wichtig. Mit ihrem ambulanten Pflegedienst Luxus Care versorgen sie junge und alte Menschen, die Hilfe und Pflege benötigen. Ihre Arbeit umfasst Grundpflege (elementare Hilfe bei Körperpflege oder Nahrungsaufnahme), Behandlungspflege (Vollbringung ärztlich verordneter medizinischer Leistungen), Verhinderungspflege, Betreuung nach operativen Eingriffen und Unterstützung bei der Hausarbeit. Tekla und Mari sind außerdem ausgebildete Wundexpertinnen.

„Jeder Mensch hat es verdient, gepflegt und umsorgt zu werden. Dieser vermeintliche Luxus sollte eine Selbstverständlichkeit sein.“

Der Name Luxus Care soll übrigens kein Indiz für die Preisklasse ihres Pflegedienstes sein. „Jeder Mensch hat es verdient, gepflegt und umsorgt zu werden. Dieser vermeintliche Luxus sollte eine Selbstverständlichkeit sein, besonders wenn man über Jahrzehnte in die Krankenkasse eingezahlt hat. So kamen wir auf Luxus Care“, erklärt Rusudan. Sie ist die Älteste der Schwestern und studierte im Heimatland Georgien Deutsch als Fremdsprache. So kam sie 1997 als 18-Jährige zum ersten Mal als Au-Pair nach Stuttgart. Nachdem sie ihr Studium in Georgien beendet hatte, kehrte sie nach Deutschland zurück. „Mich reizt die Vielfalt. Ich kann nicht an einem Ort bleiben“, sagt sie. Ihre Schwestern Tina, Mari und Tekla blieben in Georgien. Mari bildete sich in der Produktion nicht-alkoholischer Getränke aus, Tekla in der Buchhaltung und Tina studierte Jura – bis zum Kaukasuskrieg 2008. Der Krieg und die daraus resultierende wirtschaftliche Lage im Land hinderten sie daran, das Studium zu beenden. Bis 2014 lebte und arbeitete Rusudan also allein in Deutschland, in unterschiedlichsten Berufen: Sie unterrichtete an der Schule, arbeitete in der Gastronomie, im Konsulat, im Krankenhaus und bis heute auch als Dolmetscherin. Ihre Familie in Georgien besuchte sie jedes Jahr für nur vier Wochen. „Wir wuchsen damit auf, dass wir uns kaum sahen. Tekla war erst neun Jahre alt, als ich zum ersten Mal nach Deutschland ging. Trotzdem waren wir ständig im Kontakt, berichteten uns über die belanglosesten Dinge. Und weil ich kein Internet Zuhause hatte, haben wir sogar Briefe ausgetauscht“ erzählt Rusudan lachend.

„Wir mussten uns praktisch neu kennenlernen nach so einer langen Zeit getrennt. Aber das haben wir geschafft. Auch weil wir zusammengehalten haben.“

Trotzdem war die Zeit allein schwer für Rusudan. Sie hatte das Gefühl, sich selbst in ihrer Arbeit und der Anpassung an ein anderes Land zu verlieren. Und so war es schließlich ihre Mutter, die eine Entscheidung anstieß: „Unsere Mutter wusste, dass ich nicht nach Georgien zurückkehren würde. Also sollten meine Schwestern nach Deutschland nachkommen“. Tekla, Tina und Mari begannen daher 2014 in Deutschland eine Ausbildung zur Pflegefachkraft. Tekla erzählt: „Der Anfang war nicht leicht. Wir lernten gleichzeitig zur Ausbildung Deutsch, in Bewerbungsgesprächen sprachen wir vor allem mit unseren Händen. Außerdem mussten wir uns praktisch neu kennenlernen nach so einer langen Zeit getrennt. Aber das haben wir geschafft. Auch weil wir zusammengehalten haben“.

Dass sie sich irgendwann selbstständig machen möchten, war für die Schwestern von Anfang an klar. Tina, Mari und Tekla absolvierten zusätzlich medizinische Weiterbildungen und Rusudan kennt sich mit Verwaltung und deutscher Bürokratie aus. „Damit ergänzten wir uns perfekt, um einen eigenen ambulanten Pflegedienst zu gründen. Nach unserer Zulassung im Juli 2024 dachten wir, das Schwerste wäre geschafft. Doch leider lies die Nachfrage zunächst auf sich warten. Wir hatten sehr auf die Kooperation mit anderen Pflegediensten gehofft, jedoch wurden wir vor allem als Konkurrenz wahrgenommen. Dass wir selbst nach uns schauen müssen, wurde uns auch von der Kasse, die uns zugelassen hat, vermittelt“, erzählen die Schwestern. Im Oktober waren sie kurz davor, aufzugeben. Doch dann kam das Geschäft ins Laufen: „Wir mussten unseren Blickwinkel verändern. Also investierten wir in Werbung, sodass man uns auch wirklich kennenlernen konnte. Auch einige unserer Patient*innen machten fleißig Werbung für uns. Mittlerweile haben wir zwei Mitarbeiterinnen und hoffen, bald Weitere einzustellen“.

Die Arbeit als Pflegerin ist sehr intensiv. Es gibt freudige Momente, aber auch viele Schwere. „Da sind auf jeden Fall emotionale Herausforderungen. Auch weil man, besonders im Pflegeheim, oft mit dem Tod konfrontiert
wird. Öffnet man sein Herz gegenüber Patient*innen, dann tut es natürlich auch weh, wenn man loslassen muss. Aber mit dem ganzen Herzen dabei zu sein und gerne mit Menschen zu arbeiten, ist für uns unerlässlich. Wir sprechen viel und regelmäßig über das, was wir fühlen. Dass wir Schwestern sind, gibt uns Sicherheit. Wenn mich etwas sehr mitnimmt, weiß ich oft, dass es den anderen auch so geht. Uns verbindet ein unsichtbares Band. Wir verstehen und vertrauen uns blind. Das ist ein riesiges Glück“, erklärt Rusudan.

Und auch aus ihrem Aufwachsen in Georgien schöpfen sie viel: „In Georgien kümmern sich alle umeinander. Hilfsbereitschaft ist eine Selbstverständlichkeit. Unsere Herzlichkeit und Aufgeschlossenheit öffnen Türen und das spiegeln uns auch die Patient*innen – ein sehr erfüllendes Erlebnis“, so beschreibt es Tina. „Die Werte, die uns unsere Eltern und unser Heimatland mitgegeben haben, helfen uns, der Verantwortung unseres Berufes gerecht zu werden. Das ist eine sehr intime Arbeit und die Menschen, die wir pflegen, schenken uns ihr Vertrauen“, ergänzen Tekla und Mari.