Maria João & André Mehmari: Algodao
Label und Vertrieb:
Galileo MC
www.galileo-mc.de
Maria João & André Mehmari: Algodao
Musik ist häufig eines der besten Mittel, Entfernungen zu überbrücken und enge Partnerschaften zu knüpfen. Ein klanglich schönes Beispiel dafür ist die Begegnung zwischen der portugiesischen Jazz-Vokalistin Maria João, die mit ihren kongenialen Partner André Mehmari am Piano auf ihrem neuen Album Algodao nicht unbedingt durch eingängige Melodielinien, sondern vielmehr mit ungeheurer Vielstimmigkeit und abwechslungsreichen Klangnuancierungen brilliert. Die Vokalistin, geboren in Portugals Hauptstadt Lissabon, besitzt nicht nur eine gewaltige Stimme, die von rauchigen bis zu schrillen Tönen mindestens vier Oktaven umfasst, auch ihr emotionaler Ausdruck ist bewundernswert. Sie singt die Vokalreihen oftmals ohne eigentlichen Wortsinn, mit schnalzender Zunge, lautmalerischen Klängen, mit einem ganzen Chor in ihrer Mundhöhle. Die raffinierten, mit Latin-, Jazz- und brasilianischen Elementen versehenen Klangarrangements sind eingebunden in harmonisch und rhythmisch süffige Arrangements. Auch Elemente des Fado, der traditionell portugiesischen Entsprechung zum Blues, finden sich in Joãos verquerem Gesang. Sie hat seit Beginn ihrer Karriere im Jahre 1982 mit Größen wie Aki Takase, Miroslav Vitous, David Friedman, Trilok Gurtu, Charlie Mariano oder der Tübinger Vokalistin Lauren Newton gearbeitet und dabei stetig das Niveau ihrer Kunst verbessert. Dazu kommt ein ausgeprägtes Rhythmusgefühl und ihre, eine gewisse Leichtigkeit ausstrahlende Persönlichkeit. Begleitet wird sie von dem brasilianischen Pianisten André Mehmari, der die Songs speziell für dieses Duoalbum komponiert hat. Als Sängerin beherrscht Maria João den Scatgesang ebenso wie den Jazz. Vor allem aber ist ihre Vorliebe zu lateinamerikanischen Rhythmen deutlich zu spüren. Die gesanglichen Extravaganzen und ihr besonderer Gesangsstil zwischen Scat und lateinamerikanischen Koloraturen machen dieses Album zu einem hörenswerten Tipp.