Dreamers

Großbritannien 2025.
78 Minuten.
Regie: Joy Gharoro-Akpojotor
Mit: Ronke Adekoluejo, Ann Akinjirin, Diana Yekinni, Aiysha Hart, Harriet Webb
Start: 11. Dezember 2025

 

Foto: © Salzgeber
Ausgabe: Dezember 2025 – Januar 2026

Dreamers

Loslassen, um hereinzulassen

Im britischen Spielfilm „Dreamers“ hat die aus Nigeria stammende Regisseurin Joy Gharoro-Akpojotor eigene Erfahrungen in Bezug auf ihren Asylprozess verarbeitet, für den sie als 24-Jährige darlegen musste, warum es für sie als queerer Frau kein Zurück in ihr afrikanisches Heimatland geben durfte. Handlungsort ist das fiktive Abschiebezentrum Hatchworth.

In Hatchworth landen Frauen, die illegal nach Großbritannien eingewandert sind und nun auf ein Bleiberecht hoffen. Vor allem Afrikanerinnen und Immigrantinnen aus dem Nahen Osten teilen sich die immerhin halbwegs wohnlich ausgestatteten Zimmer. Auch wenn es teilweise zugeht wie in einem von Mauern und Stacheldraht umzäunten Gefängnis mit Hofgang und sogar Bandenkriminalität, scheint es keine Bedenken zu geben, wenn die Insassinnen beim Küchendienst mit Messern hantieren dürfen.

Die wie die Regisseurin aus Nigeria stammende Politikwissenschaftlerin Isio wird dem Zimmer der Muslimin Farah zugeteilt – und von ihr angeleitet, wie ein Alltag zu meistern sei, der von der Hoffnung auf ein Leben in Freiheit und der gleichzeitigen Angst, abgeschoben zu werden, bestimmt wird. „Die Freiheit beginnt im Kopf“, macht Farah immer wieder deutlich. Ihre weiteren Worte vom „loslassen, um hereinzulassen“ beziehen sich dann bereits auf die zwischen den beiden Frauen aufkeimende Zuneigung und Liebe zueinander. Von einer gemeinsamen Zukunft zu träumen, so ungewiss sie ist, gibt beiden Kraft – auch, um gegen die inneren Dämonen, Traumata und Frustrationen anzukämpfen und sich ihnen zu stellen. Die Farbenfreude, mit der der Film ausgestattet ist, illustriert dieses Ansinnen.